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SAUGVERWIRRUNG

  • 21. Jan. 2021
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Mai 2021

Häufig hören Eltern das Wort „Saugverwirrung“. Doch was bedeutet das?

Wenn das Baby auf die Welt kommt und das erste mal bei Mama an der Brust trinken darf, dann ist dies nicht nur durch angeborene Instinkte und Reflexe angeregt, es bedeutet auch für das Baby kräftig saugen zu müssen, um an die nahrhafte Milch herankommen zu können. Dieses Saugen braucht neben anatomischen Gegebenheiten auch bestimmte Saugbewegungen. Die Brustwarze wird beim Saugen an den oberen festen Gaumen gesaugt und mit einer klassischen Melkbewegung der Zunge und dem gleichzeitigen Saugen so auf Zug gebracht, dass die Milch fließen kann. Es ist selbstverständlich, aber eben auch mit etwas Kraft und Arbeit verbunden.

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In den ersten 6 Lebenswochen des Kindes ist es durchaus empfehlenswert das Saugen des Kindes innerhalb der Stillbeziehung zu fördern und andere Saugarten zu meiden.




Warum?

Diese klassischen Saugvorgänge an der Brust, sind bei einer Flasche oder einem Schnuller nicht so sehr gefördert. Aus dem Sauger der Flasche fließt die Milch ohne große Mühe in den Mund- und Rachenbereich des Kindes. Das Baby wird in einer kürzeren Zeit und mit weniger Mühe satt.


Bei einem Schnuller ist das Saugen ebenfalls abweichend. Hier ist auch die Größe und Form des Schnullers individuell. Der Markt bietet hier unzählige Modelle die man sehr gut oder weniger gut finden kann. Bietet man dem Kind zeitgleich mehrere Schnullervarianten an, kann das „Saugchaos“ perfektioniert werden.


Bekommt das Baby von Beginn an oder in den ersten Lebenswochen eben die Flasche oder einen Schnuller, kann es vorkommen das das Kind an der Brust ungeduldig wird oder Schwierigkeiten hat richtig und kräftig an der Brust zu saugen. Das Kind ist nahezu verwirrt, hat es nun schon unterschiedliche Saugvarianten binnen kurzer Zeit kennengelernt und ist nun irritiert in der Technik oder ungeduldig an der Brust, weil die Milch nicht sofort im Rinnsal fließt. Nun spricht man von einer Saugverwirrung.


Was macht man nun, wenn es nötig ist dem Kind zusätzlich Milch zu geben?

Sollte das Kind, und hier kann es verschiedene Gründe geben, zusätzlich Milch benötigen, gibt es die Möglichkeit die Milch zu Bechern oder auch zu Feedern.

Der Becher wird an den Mund gehalten und das Baby schleckt sich mit der Zunge die Milch heraus.


Becher für Babys
Becher
Baby trinkt au Becher, um Sugverwirrung zu vermeiden.
Bechermethode


Ein Finger Feeder ist ein schmaler, spitzer Silikonaufsatz, welcher an eine mit Milch aufgezogene Spritze gesetzt werden kann. Nun kann man das Kind am kleinen Finger saugen lassen und parallel mit dem in den Mund geführten Feeder die Milch langsam in den Mund spritzen. So hat das Kind beim kräftigen Saugen auch gleichzeitig das Erfolgserlebnis satt zu werden und ist motiviert zu saugen.

Fingerfeeder ist ein schmaler Silikonaufsatz für das Füttern von Babys.
Fingerfeeder

Ja, das Saugen am kleinen Finger ist auch nicht 1:1 das Saugen an der Brust, jedoch die vielversprechende und naheliegende Alternative zu einer Flasche und bietet dabei nicht nur die positive Motivation sondern bedeutet gleichzeitig auch Saugtraining.


Die Thematik Stillen, Saugen, Saugverwirrung, Schnuller, Flasche & Co mit all ihren Optionen ist extrem breit gefächert und sehr individuell einzuschätzen. Der Schnuller muss nicht verteufelt werden und kann sicherlich zu einem gegebenen Zeitpunkt zum Einsatz kommen.


Und zu guter letzt sei erwähnt: Manche Kinder sind nie verwirrt, Hauptsache sie haben etwas woran sie saugen können.


Somit ist dieser Beitrag, sowie alle Beiträge, rein informativ zu betrachten. Gerne berate ich Sie ausführlich und individuell auf Sie und Ihr Baby abgestimmt.


Quelle Bilder: stillgruppe-ml.de / stilllexikon.de



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