RHYTHMUS?!
- 30. Jan. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Mai 2021
Eine kleine Hommage für das Baby…
Wenn Fragen gestellt werden wie: „Wann schläft das Baby denn in seinem eigenen Bett?“ „Wieso will es nur auf mir schlafen?“ „Wie schaffe ich es mein Kind nicht zu verwöhnen?“ „Wann hat das Baby denn einen Rhythmus?“ …

Ich appelliere an das Verständnis für das Baby.
Es wurde getragen über so viele Monate. Niemand hat es aus- und angezogen. Die Windeln mussten nie gewechselt werden, da der erste Stuhlgang des Kindes idealerweise erst nach der Geburt zum ersten mal abgesetzt wird. Niemand hat es durch einen 21°C „kühlen“ Raum getragen, die umliegenden Geräusche wurden bis zur Geburt nur gedämpft wahrgenommen. Es wurde nie gewaschen oder gebadet, warum auch wenn es sich im Fruchtwasser so herrlich baden lässt?! Mama war immer da…auch wenn sie geschlafen hat und selbst wenn Mama während des Schlafes ganz ruhig atmete, so hatte das ungeborene Kind im Bauch stetig den Herzschlag, die Atmung und die Darmgeräusche um sich herum wahrgenommen.
Derartige Beispiele, welche auf die Umstellung von intrauterin zu extrauterin entstehen, könnte ich hier nun beliebig lang fortsetzen. ?
Nun ist das Baby da und alle freuen sich und ja, es kommt nicht drumherum gewickelt, gewaschen und umgezogen zu werden. Aber dann noch alleine im eigenen Bett schlafen? Das ist Euer Baby nicht gewohnt. Es möchte dort sein, wo es die ganze Zeit über war: bei Mama und bei Papa.
Es möchte am liebsten den ganzen Tag getragen werden und ist absolut nähe- und kuschelbedürftig. Dies ist kein „Zustand“ der sich bis zum Teenagealter fortführt, es ist ein Grundbedürfnis. Diese 24h-Nähe gibt dem Kind nicht nur Geborgenheit sondern auch Sicherheit. Da ist immer jemand da und es ist genau darauf angewiesen. Ab dem Moment der Geburt und im ersten Lebensjahr des Kindes, so ist es auch wissenschaftlich nachgewiesen, lernt der menschliche Körper am meisten.
Binnen 12 Monaten hat der Körper und die Sinneswahrnehmung mehr Entwicklung mit sich gebracht als man das für den Rest unseres Lebens für einen solchen Zeitraum erlernt und entwickelt.
Aber warum schlafen die Kinder tagsüber und sind nachts häufiger wach?
Ein neugeborenes Kind hat noch nicht die Melatoninausschüttung im Körper, die der erwachsene Körper bei Einbruch der Dunkelheit mit sich bringt. Melatonin ist ein Hormon das uns müde werden lässt.
Für ein Baby ist es salopp also in etwa so: Tagsüber spürt das Baby das alle Menschen in der Umgebung wach sind. Es klingelt an der Tür, es werden Gespräche geführt, Besuch hat sich angekündigt, der Hausputz wird gemacht während das Baby schläft…also speichert sich das Kind ab: Ich kann euch hören, also bin ich nicht alleine. Und nachts, wenn es dann ganz still wird, möchte das Baby die Nähe und Sicherheit haben, die es auch am Tage erlebt. Außerdem hat das Baby dadurch auch häufiger mal vergessen am Tag genug Milch einzufordern, was es dann in der stillen Nacht nachholen möchte. In den ersten drei Lebensmonaten gibt es keinen garantierten Rhythmus.
Was kann man tun?
Hier ist eine individuelle Beratung inkl. Familienanamnese nicht verkehrt. Jeder Charakter ist anders und erfordert auch andere Ratschläge/Ideen. Generell wirkt aber das Einführen von alltäglichen Ritualen recht gut. Wenn das Kind bspslw. abends „bettfertig“ gemacht wird, mit einem bestimmten Ritual und der Abend danach ruhiger gestaltet wird…
Gerne berate ich individuell während meiner Betreuung zum Thema Babys Schlaf und alltägliche Rituale.

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